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Manga Review: adabana Band 1 von NON

Ich begab mich vor geraumer Zeit in die Weiten des Internets. Meine Mission ganz klar vor Augen, meine Brille ein wenig benebelt: Neues Futter für mein Manga Regal aufspüren. Die Mission hatte allerdings einen Haken. Es sollte was frisches, etwas neues sein.

Der typische Blick über den Tellerrand, den einigen übrigens echt gut tuen würde. Ich wollte mich einfach mal in andere Genres hineinbegeben. Etwas neues ausprobieren. Meinen Horizont erweitern, wenn man so will. To be fair … Es ist im Grunde nicht ganz so schwer ein neues Genre zu finden, da sich mein Geschmack an Hand eines Blickes in mein Bücherregal sofort analysieren lässt. Dafür benötigt man auch keinen Highend Rechner der dir das alles erst einmal auswertet und durchrechnet. Ich liebe Romance, Action, Slice of Life und eventuell ein bisschen Fantasy. Wobei letzteres doch relativ überschaubar vertreten ist.

Kurze Rede, langer Sinn … Wobei, nein. Lange Rede, kurzer Sinn. Ich bin fündig geworden. Meine Recherche brachte mich in das Genre … Naja, also. Thriller? Mystery? Drama? Im Grunde ist es von allem etwas. Alles Genre die ich zu vor gar nicht so aktiv verfolgt haben, weil das Interesse nicht so vorhanden war, aber der Manga hörte sich sehr interessant an:

Adabana von NON

Der Manga Adabana stammt aus der Feder von NON, wobei die Originalidee von Dai Tezuka stammt, welcher so weit ich das gelesen habe der Ehemann von NON ist. In Japan wurde Adabana bereits 2020 im Shueisha Verlag veröffentlicht, in der Grand Jump und ist mit drei Bänden eine eher kleinere Reihe. Bei uns erscheint der Manga seit 2025 auf Deutsch beim Tokyopop Verlag und ist bisher (stand Juni 2025) mit einem Band bei uns vertreten.

Adabana (徒花) bedeutet in etwa „Blüte, die keine Frucht trägt”, „fruchtlose Blume”. Dies kann man in etwa so verstehen das etwas wunderschön ist, allerdings kein bleibenden Wert hat, etwas ohne Substanz ist.

Und genau darum geht’s in Adabana

Mizuki Aikawa eine Oberschülerin die aus einem relativ strengen Haushalt kommt. Besonders ihre Mutter behaart darauf das sie sich besonders viel Mühe in der Schule gibt und sich nicht mit, in ihren Augen, unnützen Sachen beschäftigt. Dabei will die junge Oberschülerin auch mal Spaß haben und ihr Leben genießen. Jedoch scheint irgendwas merkwürdig zu sein …

Plötzlich stellt sie sich der Polizei und gibt zu für den Tod von Mako Igarashi, ihrer besten Freundin, verantwortlich zu sein. Als sei dies nicht schon genug, erwähnt sie ebenfalls auch den Onkel ihrer besten Freundin auf dem Gewissen zu haben. Allerdings scheint irgendwas an der Sache komisch zu riechen, denn nicht alle glauben dieser Aussage sofort. Es stellen sich immer mehr fragen, vor allem ob sie es wirklich war und wenn ja, wieso? Oder was bewegt sie dazu, dass man unbedingt sie für die Schuldige hält?

Mizuki und Mako, verschiedener geht’s kaum

Die beiden Freundinnen könnten unterschiedlicher nicht sein oder täuscht das nur? Immer wieder erhalten wir Rückblenden, die die beiden vor dem Tod von Mako miteinander zeigen. Das Verhältnis scheint ziemlich gut zu sein, was es umso absurder macht das Mizuki sie eiskalt ermordet haben soll.

Mizuki ist relativ ruhig, was vermutlich auch daher kommt, dass sie in einer strengen Umgebung großgezogen wurde? Zumindest scheint sie die ganze Zeit etwas zu beschäftigen, was sie leicht niedergeschlagen wirken lässt. Allerdings hat sie auch eine ganz andere Art an sich, die wir hin und wieder im ersten Band zu sehen bekommen. Zumindest spricht der Gesichtsausdruck von ihr Bände. Was man daraus deutet, sei jedem selbstüberlassen.

Mako hingegen ist ein fröhlicher Mensch, offen für neues und stets am Lächeln. Zumindest versucht sie sich so nach außen hin zu geben. Jedoch merkt man schnell das dies nur eine Fassade ist und auch sie etwas hat, was sie beschäftigt.

Jeder kennt das Sprichwort: „Gegensätze ziehen sich an”. Auf den ersten Blick, scheint dieses Sprichwort zu 100% auf die beiden zuzutreffen, aber wie gesagt, dies verfliegt relativ schnell, denn so verschieden sind die beiden dann doch nicht. Was Mako letztendlich genau beschäftigt hat oder zumindest ein Teil von dem, wird einem schon sehr bald klar …

Bedrückende und düstere Atmosphäre mit einer ordentlichen Portion Triggerwarnung

Eins ist klar, der Manga wird den Genre Mystery, Thriller und Drama auf jeden Fall gerecht. Es ist eine Mischung aus allen drei Genres. Von der ersten Seite an, bekommt man eine Ahnung von der Stimmung des Mangas. Es wird düster, bedrückend und vielleicht auch etwas brutal.

Was der Manga einem aber nicht sofort sagt, dass Themen behandelt werden, die der ein oder anderen Person auf den Magen schlagen könnten. Zwar sind die Themen nicht all zu sehr im Detail ausgearbeitet, allerdings ist dies auch nur der erste Band, wer weiß also wie es im zweiten und später im dritten Band weitergehen wird.

Solltest du also Probleme mit folgenden Themen haben, dann überleg dir bitte ganz genau ob du zu Adabana greifen möchtest: sexuelle Gewalt, stalking und Manipulation

Andere Themen wie zum Beispiel Mord, wird ja bereits im Klappentext erwähnt. Hier muss ich allerdings einmal einwerfen, dass hinten im Manga eine Triggerwarnung ist, die dies nochmal aufgreift.

Ich hatte beim Lesen die ganze Zeit eine etwas bedrückende Stimmung, wobei das sicherlich noch krasser geht. Letztendlich fand ich es aber genau deswegen so spannend und aufregend, dass ich den Manga nicht zur Seite legen konnte.

Neben der düsteren und beklemmenden Atmosphäre, tragen nämlich auch die Zeichnungen einen großen Teil zum Gesamtbild dazu bei, denn diese sind wirklich gut. Mal die düstere Stimmung zur Seite geschoben: es hat verdammt viel Spaß gemacht, sich die Zeichnungen anzuschauen. Diese sind unglaublich clean und dennoch voller Details. Das Paneling ist richtig gut, man kann der Story super folgen ohne das man direkt nach wenigen Panels verwirrt zurückblättern muss. Hier muss man aber auch sagen das NON nicht großartig rumexperimentiert und bei einer sehr sauberen Einteilung der Panels bleibt. Dies ist auf gar keinen Fall was schlechtes. Besser das ganze schön clean und übersichtlich anordnen, als auf Krampf unbedingt dem Muster zu entfliehen und Chaos im Kopf des Lesers zu stiften.

Fazit

Der Manga ist definitiv nicht für jeden geeignet, besonders dann nicht, wenn einem die Themen „Stalking”, „Manipulation” und ”sexuelle Gewalt” auf den Magen schlagen. Wobei man hier sagen muss das diese Themen, zumindest im ersten Band, nicht tief ins Detail gehen. Dennoch sind die Punkte thematisch vorhanden. Finde es nur fair das einmal erwähnt zu haben.

Ich hatte zumindest wirklich viel Spaß an dem Manga, auch wenn das angesichts der doch relativ düsteren Thematik seltsam klingen mag. Lass mich das bitte einmal genauer erklären: Adabana hat mich von der ersten Seite an bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Die Story hat mich von Beginn an gefesselt, so das ich den Manga gar nicht aus der Hand legen konnte. Ich wollte einfach wissen, wie es weitergeht. Übrigens: Danke vielmals für den Cliffhanger!

Außerdem sind die Zeichnungen super, ich mag es ja allgemein wenn Mangas sauber gezeichnet sind und dennoch mit vielen Details daher kommen. Vor allem Gesichtsausdrücke, die die Charaktere lebendiger wirken lassen, hat die Mangaka sehr gut drauf!

Ich für meinen Teil habe ein neues Genre für mich entdeckt, welches von mir auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit bekommen wird.

Würde ich den Manga weiterempfehlen? Wenn du auf Mangas mit einer beklemmenden und düsteren Stimmung stehst, Thriller, Mystery und Drama liebst, dann auf jeden Fall, aber auch dann wenn du mal was neues ausprobieren möchtest und kein Problem mit den bereits genannten Trigger-Themen hast. Vor allem, hat man hier eine kleinere Reihe, die sich nicht zu sehr in die Länge ziehen wird und ich glaube das ist auch vollkommend ausreichend für das, was die Mangaka uns mit dem Manga erzählen möchte.

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